
- deutscher Firmensitz
- kostengünstiges Handeln von Finanzinstrumenten
- keine Depotgebühren
- weltweiter Handel möglich
- breites Handelsangebot
- teilweise verwirrende Kostenstruktur
Steckbrief | |||
Anbieter | Comdirect | Konto zum Depot | Verrechnungs- oder Girokonto |
Kosten vom Konto | Kostenlos | Software für den Handel | Ja (kostenlos) |
Rabatt für Vieltrader | Ja (ab 1250 Trades im Halbjahr) | Orderaufgabe via Telefon | Ja (gegen Aufpreis) |
Börsen in Deutschland | 13 | Börsen im Ausland | 15 |
Services | |||
Kundenhotline | Ja (auch Samstags & Sonntags) | Live-Chat | Ja (auch Samstags & Sonntags) |
Weiterbildungsmöglichkeiten | Ja | Newsletter mit aktuellen Marktinformationen | Ja |
Produkte & Angebot | |||||
Handelbare Investmentfonds | 17500 | Zertifikate | |||
Optionsscheine | CFDs | ||||
Anleihen | ETFs |
Regulierung & Sicherheit
Inhaltsverzeichnis
Gegründet wurde die Comdirect als Direktbank 1994 durch die Commerzbank.
Als Bank unterliegt die Comdirect der Bankenaufsicht durch die Bafin. Hierzu prüft die Bafin anhand eines Maßnahmenkataloges, ob die internen Prozesse der Bank rechtsgültig und nachvollziehbar sind. Neben der Technikprüfung muss das regulierte Unternehmen seine Bilanzen offenlegen.
Die Bafin ist das Prüforgan für das deutsche Finanzwesen. Jedes Unternehmen, welches Gelder von Dritten annimmt und verwaltet, oder Gelder in Form eines Darlehens herausgibt, unterliegt einem Prüfungsverfahren. Bei Ungereimtheiten in den Finanzströmen oder bei Kundenbeschwerden, fordert das Prüforgan zu einer umgehenden Stellungnahme auf.
Die Comdirekt ist Mitglied beim Deutschen Bankenverband. Es besteht eine Ausfallversicherung für den Fall einer drohenden Insolvenz oder fehlender Liquidität. Die Absicherung pro Kunde wird mit einem dreistelligen Millionenbetrag ausgewiesen. Wobei diese Angabe als theoretischer Wert zu verstehen ist.
Wichtig für Kunden ist vor allem die Kontentrennung abseits des normalen Bankenverkehrs. Bezeichnet werden diese Konten als segregierte Kundenkonten. Dabei fließen Kundeneinzahlungen nicht auf Konten, die im Falle einer Insolvenz mit in das Massevermögen einbezogen werden. Eine solche Trennung findet bei Banken und Brokern statt, die ihre Finanzprodukte im Rahmen einer Börsentätigkeit anbieten.
Im Laufe der Jahrzehnte kam es immer wieder zu Einbrüchen an den Devisen- und Investmentmärkten. Der letzte große Börsenschock war am 15.01.2015, als die Schweizer Notenbank, nach eigenen Angaben ungewollt, den Franken massiv aufwertete. Dadurch kam es zu Verwerfungen am Devisenmarkt, und riss einige Broker in die Insolvenz. Bei einigen Brokern waren die Konten nicht segregiert, und verfügten auch nicht über entsprechende Absicherungsmaßnahmen. Dies hatte zur Folge, dass zahlreiche Privatanleger plötzlich mit einem sechsstelligen Betrag hafteten.
Handelsangebot & Konditionen
Angeboten werden die folgenden Handelsinstrumente:
- Aktien
- ETFs
- Zertifikate
- Optionsscheine
- CFDs
- Anleihen
- Options und Futures
- Fonds
Allerdings gibt es Einschränkungen für:
- Optionsscheine
- Anleihen
- Options und Futures
Hier muss der Trader befähigt sein, solche Börsentermingeschäfte einzugehen. Grundlage ist das Börsengesetz Paragraph 53. Vorgeschrieben ist ein ausführliches Aufklärungsgespräch über Chancen und Risiken, welches in regelmässigen Abständen wiederholt werden muss.

Lobenswert ist die große Auswahl der Comdirect an Wertpapieren innerhalb der einzelnen Handelskategorien. An bis zu weltweit fünfzig Börsen können Wertpapiere erworben oder verkauft werden. Interessant sind auch die Fondssparpläne. Angesprochen werden hier Kapitalanleger, die einen langfristigen Kapitalaufbau beabsichtigen.
Die Konditionen der einzelnen Handelsinstrumente teilen sich in Fixkosten und variable Kosten auf. Daher ist es unbedingt empfehlenswert, vor jedem Handelsauftrag die Preisliste neben sich zu haben. Vor allem die variablen Kosten können den eigentlichen Handelswert deutlich übersteigen. Pauschale Gebühren für das Depotkonto fallen in den ersten drei Jahren nach Kontoeröffnung nicht an. Danach gibt es eine Staffelung, die in der Preisliste genauer erläutert wird. Für Aufträge, die per Telefon, Brief oder Fax erteilt wurden, fallen ebenfalls hohe Gebühren an.
Pauschal betrachtet ist die Kostenverteilung für den Privatanleger schwer durchschaubar. Wer mit der Comdirect Erfahrungen sammeln möchte, sollte vor allem auf diese Kostenarten achten:
- Pauschalkosten
- Agio
- Börsenplatzentgelt
- Ordergebühr
- Aufschlag für US-Orders
- Offline-Zuschlag
Wie funktioniert die Depoteröffnung?
Comdirect bietet Ihnen die folgenden vier Depotarten an:
- Basisdepot
- cominvest Depot
- JuniorDepot
- VL-FondsDepot
Zu jeder Depotklasse gibt es eine aussagekräftige Erklärung. Empfehlenswert für die ersten Comdirect Erfahrungen ist die Eröffnung eines Basisdepots. Die Depoteröffnung erfolgt über ein Formular, wo zahlreiche Daten des Neukunden abgefragt werden.

Wichtig ist die Abfrage nach der Qualifikation. Eine zunächst nachvollziehbare und harmlose Frage, die es aber in sich hat. Wer den Punkt „Kenntnisse und Erfahrung im Wertpapierhandel” bestätigt, kann im Falle eines Kapitalverlustes schwer auf Entschädigung hoffen. Wird dagegen angekreuzt, man habe keine Erfahrung, kann der Antrag abgelehnt werden. Oder ein Bankberater meldet sich telefonisch, um eine Serviceleistung im Bereich Vermögensverwaltung anzubieten.
Nach Absendung des ausgefüllten Formulars erfolgt eine Prüfung der Daten. Danach kommt es zu einer Identitätsprüfung. Dabei können zwei Wege gewählt werden:
– PostIdent
– VideoIdent
Bei PostIdent erhält der Kunde nach einigen Tagen Post von Comdirect. Mit dem enthaltenen Dokument muss in einer Postfiliale der dortige Mitarbeiter, ob die Angaben alle zutreffend sind. Hierzu wird der gültige Personalausweis benötigt. Sind alle Angaben korrekt, sendet die Poststelle das Dokument mit einer Echtheitsbestätigung an Comdirect zurück. Nach etwa vier Tagen kann das Depotkonto verwendet werden.
Erfolgt die Identitätsprüfung per VideoIdent, wird ein videofähiges Ausgabegerät benötigt. Also entweder der Desktopcomputer / Laptop oder per Smartphone. Für die Tonausgabe sind Lautsprecher notwendig. Dann muss sich der Kunde per Webbrowser an der Webadresse melden, die er seitens der Comdirect übermittelt bekommen hat. Benötigt wird natürlich ein gültiger Personalausweis, der dann nach Aufforderung vor die Kamera gehalten werden muss. Diese Legitimationsprüfung geht natürlich wesentlich schneller als PostIdent. Im Regelfall kann der Kunde nach wenigen Stunden über sein Depotkonto verfügen.
Vorteile
- übersichtliche Webseite
- teilweise kostengünstiges Handeln von Finanzinstrumenten
- deutscher Firmensitz
- aussagekräftige Beschreibung der Handelsinstrumente
- keine Depotgebühren in den ersten drei Jahren
- weltweiter Handel von Wertpapieren
Nachteile
- aufwendige Depoteröffnung
- unklare Kostenstruktur
- Gebühren und Aufschläge nicht direkt ersichtlich
- einige Handelsinstrumente für Erstanleger zu risikobehaftet
Fazit zu Comdirect
Die Comdirekt ist eine Vollbank mit einem umfangreichen Angebot. Für die Nutzung eines Depots ist keine zwingende Inhaberschaft eines Girokontos notwendig. Alle Angebote sind gut erklärt. Sehr strukturiert ist die Menüführung auf der Webseite. Durch die Regulierung der Bafin kann der Kunde davon ausgehen, dass seine Comdirect Erfahrungen positiv sein werden.
Für den Privatanleger ist die Preisgestaltung jedoch sehr verwirrend. Wer als Neukunde noch nie mit Börsengeschäften zu tun hatte, sollte vor jedem Handelsauftrag einen Blick in die Preisliste werfen. Sehr gut gelöst ist das Handling der Webseite. Neben sehr vielen Informationen rund um das Thema Wertpapiere, fördert die Comdirect auch den aktiven Kapitalaufbau in Form von Fondssparplänen. Dabei kann der Kunde die Wertstellung seines Fondssparplans jederzeit selbst verwalten.
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